Ich wäre nicht ich, wenn ich nicht trotzdem fündig werden würde. Und zwar in der Firma "Cinque", welche nun nur ein paar Meter weiter residiert und auf zwei Etagen sehr feine Mode führt. Sehr zur Freude meiner Begleiterin. Und auch meiner, wenn es für mich auch nur ein paar (OK, zehn Paar...) neue, feine Strümpfe wurden.
Und wenn man doch schon einmal vor Ort ist, dann nutzt man nach zig Jahren des Ankratzens der Ortschaft endlich die Gelegenheit, den Ort zu besuchen. Relativ prominent fanden wir einen gut bezahlbaren Parkplatz, ein paar Meter weiter die ersten Restaurants, gute Auswahl wurde geboten. Vor allem ein Vorhaben haben wir fast in die Tat umgesetzt, nämlich meine Begleiterin in die Geschmackswelt des Hummers einzuführen. Schade, dass ihr an diesem Tag nicht der Sinn danach stand.
Kurz ein wenig die Innenstadt begutachtet, dabei zu der Erkenntnis gekommen, dass diese einen weiteren, expliziten, Besuch erhalten wird. Was aber nicht von unserem kleinen Hunger ablenkt.
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Panoramabild |
Bei der Parkplatzbelegung war uns schon ein kleines Café aufgefallen, deutlich unterschiedlich zu anderen Restaurants. Von außen schaut es aus, als wäre die Zeit in der Mitte des letzten Jahrhunderts stehengeblieben. So etwas lockt mich, besonders dann, wenn die Einrichtung schon von außen sichtbar antiquiert erscheint.
Hinein.
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Café Wiedamann, Innenansicht |
Und dann kamen unsere Kuchenstück"chen". Mein Frankfurter Kranz hielt sich dabei in akzeptablen Dimensionen,
fluffig, cremig, fruchtig, knusprig. Und, besonders wichtig: vanillig. Toll. Wie teuer/billig? Keine Ahnung, dazu mehr an Ende.
Die Begleitung war im kleinen 7. Himmel. Warum? Flockensahn. In unserer Region ist dieses Stück Konditorenkunst eher schwierig zu bekommen. Genau genommen nur von einer einzigen Konditorei. Und das nur im Mittelmaß.
Ich mag diese nicht besonders. Zu viel, zu süß, nicht meins. Und dann kam das:
Geschätzte 300 g purer Geschmack. Und natürlich in Begleitung von entsprechenden Kalorienmengen. Nicht schlimm, denn die Stücke haben unser Mittagessen ersetzt.
Geschmacklich eine ganz andere Liga als das, was sonst in unseren Breiten vorgesetzt wird. Und, ob gewollt oder "Unfall", Teile waren etwas angefroren und somit fast wie ein Eis zu verspeisen.
Zu diesen Ausnahmekuchen hatten wir einen Kaffee und einen Milchkaffee. Welche skurrilerweise im Nebenzimmer zu bereitet werden. Tja, die Preise.... Mein Milchkaffee stand mit 2,40 € zu Buche, das Haferl Kaffee für 2,70 €. Macht zusammen schlanke und wirklich akzeptable 5,10 €. Warum wir dann aber 14,10 € bezahlt haben, also neun Euro für zwei Stücke Kuchen, das wissen nur die Götter und die handydaddelnden Mädels hinter dem Tresen. Warum wir nicht wieder zurück sind? Wir hatten schlicht keine Rechnung ausgehändigt bekommen und waren schon am Auto. Und unter uns: Auch dieser hohe Preis (wäre er regulär) wäre es uns wert gewesen.
Ach ja, das Café selbst. Ich mag "alte" Cafés sehr gerne. Ich liebe antiquierte Einrichtung. Was ich aber nicht mag, was mir unverständlich bleibt: warum nimmt niemand einen Lappen in die Hand und reinigt die Fenster in Schaufenstergröße? Zeit wäre doch genug, wie wir während unserer Anwesenheit feststellen konnten. Verzeihlich auch die Risse in der Decke, das ist Patina. Nicht verzeihlich sind aber die Spinnweben, die offensichtlich auch schon sehr, sehr, sehr lange dort hingen.
Und trotzdem würden wir jederzeit wieder dort Station machen. Irgendwann in Ingolstadt.
Hier noch kurz die Adresse, wie ich eben sehe, scheint die Flockensahne nicht nur bei uns Anklang gefunden zu haben. KLICK MICH!